Renault hat mit dem seit 2013 angebotenen Captur schon ein kleines SUV auf dem Markt. Und die Kompaktklasse ist mit dem Koleos abgedeckt. Nun aber stellen die Franzosen noch ein drittes Modell vor, das angeblich das Crossover-Angebot erweitern soll. Der Neuling gehört laut Hersteller ins Kompaktsegment und wird zwischen Captur und Koleos positioniert. Unserer Ansicht nach könnte das Auto aber auch gut der Koleos-Nachfolger werden, der in Deutschland mit nicht mal 1.000 verkauften Exemplaren jährlich wahrlich kein Erfolgsmodell ist.
Technische Basis: CMF-C/D alias Qashqai
Das neue Modell heißt Kadjar und basiert auf der CMF-C/D-Plattform (Common Module Family, C/D-Segment), auf der auch der aktuelle Qashqai von Konzernpartner Nissan aufsetzt. Apropos Plattform: Der Koleos beruht ebenfalls auf einer Nissan-Basis, nämlich dem X-Trail, während der Captur auf dem Kleinwagen Clio aufsetzt. Optisch erinnert der Kadjar stark an das letztgenannte Modell – vor allem vorne. Seitlich fällt aber ein Knick nach oben in der Fensterlinie auf. Das Heck erinnert dann wieder an den Captur, auch wenn die Leuchten weiter in die Flanke gezogen sind.
Variabler Kofferraumboden
Der Captur ist mit 4,12 Meter deutlich kürzer als der Neuling mit 4,45 Meter, der Abstand zum 4,52 Meter langen Koleos ist dagegen nicht sehr groß. Der Kofferraum des Kadjar fasst 472 Liter, wenn der variable Einlegeboden in der unteren Position ist. In der oberen Position soll sich ein völlig ebener Ladeboden ergeben. Die Bodenfreiheit liegt bei recht üppigen 19 Zentimeter, Unterfahrschutzbleche schützen den Unterboden. Die Böschungswinkel werden mit 18 (vorne) und 25 Grad (hinten) angegeben.
Front- oder Allradantrieb
Der Kadjar wird mit Front- und Allradantrieb angeboten. Dabei gibt die Allradversion dem Fahrer die Wahl zwischen drei Modi: Auto, Lock und 2WD. Zu den Motoren gibt es noch keine offiziellen Angaben, doch zu erwarten sind die Motoren aus dem Qashqai: zwei Turbobenziner mit 115 und 163 PS sowie zwei Diesel mit 110 und 130 PS. Außerdem verspricht Renault moderne Technik wie das Multimediasystem R-Link 2 und LED-Scheinwerfer. Auch Sicherheitshelfer wie einen Notbremsassistenten, einen Spurverlassenswarner, eine Verkehrszeichenerkennung und eine Rückfahrkamera bieten die Franzosen an.
Marktstart im Frühsommer
Der Name Kadjar soll an die geländegängigen Quads erinnern, aber auch an die französischen Wörter agile (agil) und jaillir (spritzen). Messepremiere hat der Kadjar auf dem Genfer Autosalon (5. bis 15. März 2015), Marktstart ist im Frühsommer 2015. Preise wurden noch nicht genannt. Beim Nissan Qashqai beginnen sie bei knapp 20.000 Euro. Hauptkonkurrenten werden neben dem Nissan Qashqai auch Bestseller wie der VW Tiguan und der Ford Kuga sein.
(sl)